Vorgeschichte:
- Der Tragödie erster Teil
- Der Tragödie zweiter Teil
- Diagnose am M119 – Gleitschienenbruch
- M119 Revision – Der Weihnachtsbenz
Nachdem die Korrision an den Zylinderköpfen entdeckt worden war, wurden zunächst die Zylinderköpfe bei Peter Scheitor (siehe Adressen) geschweißt. Aluschweissen ist nicht ganz einfach, so dass keine Einschlüsse entstehen und sich die Köpfe nicht verziehen.
Dann ging es zum freundlichen Teileonkel zum Teileweitwurf: Sämtliche Teile waren auch nach 25 Jahren lieferbar und nach 2 Werktagen da.
Die Zwischenzeit habe ich genutzt, um den Maschinenraum ein bisschen zu putzen:
Und dann legte Andrej los und baute Zug und Zug zusammen, u.a. zusätzlich: Strahlen der Köpfe mit Natron,Ventile reinigen & polieren, Ventile schleifen:
Dann die Hochzeit 🙂
Und so sollte er eigentlich laufen! Eigentlich …
Der Schock
Der Motor wurde nach bestem Wissen und Gewissen zusammengebaut.Doch das Kühlwasser sackte immer wieder ab, und hielt sich nicht: Das Aufdrehen der Ölwanne sorgte dann für die Überraschung: Öl und Kühlwasser lief aus der Ölablassschraube.
Zum Glück war der Motor noch nicht gestartet. Panik auf allen Seite und Ursachenforschung: Wie kommt das Kühlwasser in den Ölkreislauf?
Erste Vermutung: Beim Schweissen der Zylinderköpfe hat sich ein Ölkanal mit dem Wasserkanal verbunden oder ein Haarriss ist entstanden. Das Wasser läuft aber nicht tröpfchenweise sondern es läuft richtig. Das kann also nicht nur eine kleine Öffnung sein oder ein Haarriss.
Nach ein bisschen Grübelei kam man schließlich zur Frage, ob die Dichtungen die Richtigen seien und prüfte augenscheinlich. Zum Glück konnte man das recht leicht feststellen, da vorne aus dem rechten Block eine kleine Öse aus der Kopfdichtung lugte.
Eine kurze Recherche ergab: Es gibt zwei Kopfdichtungen (je nach Motornummer), oben im Bild zu sehen. Die verbaute Kopfdichtung (mit der Öse oben) war die verbaute und die hatte gleichzeitig eine Aussparung. Und hier dazu das Gegenstück: Ist also nun logisch, wie das Kühlwasser in den Ölkreislauf kommt.
War das jetzt bescheuert? Ich sage nein! Die bestellten Teile waren auf die Fahrgestellnummer abgestimmt. Der Motorenbauer hat die Kopfdichtung verbaut und kam im Traum nicht darauf, die rechte Seite nochmal zu kontrollieren, was er freilich hätte tun können und sollen: Hinterher ist Mann aber bekanntlich ja immer schlauer!
Im Nachgang wurde eine Recherche bis zum Mercedes Classic Center eingeleitet, die zweifelsfrei ergab (sogar offiziell), dass die „falsche“ Dichtung die „Richtige“ sei. Das widerrum führte aufgrund des Bildnachweises oben zur Lieferung der falschen Dichtung. Die Richtige gab es dann auf Kulanz.
Fazit: Die Datenbanken von Mercedes enthalten nachweislich Fehler! Prüft die Ersatzteile gründlich.
Die Auferstehung
Aber! Was lange wärt, wird auch irgendwann mal gut. Ich gebe zu, ich habe Nerven gelassen. Aber er läuft wieder! Die ersten paar Kilometer waren super, Motor läuft leiser … wunderbar!