Ich @Der_Sternenkreuzer melde mich, nach langer Abwesenheit, aus dem Norden zurück und möchte Euch die Zeit mit meinem ersten Neuwagen näherbringen, dabei werde ich versuchen, diesen Beitrag chronologisch zu halten.
Alles begann am 30.01.2024 mit der Bestellung meines ersten neuen Mercedes-Benz, zuvor aber die Frage, was für ein Fahrzeug soll es werden ?
Eine gediegene Limousine, ein sportliches Coupe oder doch ein SUV?
Schnell war klar, eine Limousine hatte ich schon (W124 in weiß und W201 in rot), ein SUV verbraucht viel und kommt nicht besonders elegant daher… also wird es ein Coupe und am liebsten mit 4 Türen zum besseren Ein- und Aussteigen der Passagiere.
Nach Überlegungen und einigen Kalkulationen war es soweit, es soll ein CLA werden. Der große Bruder CLS wurde zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr produziert, dass wäre auch eine interessante Option gewesen.
CLA, Coupe – Leichtbau – auf Basis der A-Klasse. Gerade die erste Generation, der C117 (2013–2019), hat die Marke Mercedes-Benz im Jahr 2013 jünger und „hipper“ gemacht, wenn auch mit Wehwehchen – ein Frontantrieb in einem „Sport“ Mercedes, darunter leidet nicht nur die Dynamik sonder auch das Design, so dachte ich zu Anfang. Ein langer Überhang an der Front, welches durch Rundungen versucht wurde zu kaschieren, entspricht eigentlich nicht der Designsprache von Mercedes.
Ich habe begonnen, mir verschiedene CLA´s in den verschiedensten Ausstattungen zusammenzustellen. Schnell entschloss ich mich, für einen schwarzen Sport Mercedes, ein Böses auftreten war dabei inklusive 😈
Die Motorvariante war dabei tatsächlich nebensächlich, denn geringe Motorleistung war ich schon durch meine beiden vorherigen Oldtimer (W124 200E und W201 190D 2.5) gewohnt. Es sollte nur kein Diesel sein. Diesen empfinde ich, selbst in der heutigen Zeit, als unfein und nicht kultiviert genug, gerade in einem „Sport“ Mercedes.
Versteht mich nicht falsch, der Diesel hat gerade in der heutigen Zeit seine Daseinsberechtigung und bringt einige Vorteile mit sich, nicht zuletzt der geringe Kraftstoffverbrauch ist grandios. Doch das Tuckern eines Rudolf Diesel Motor passt in meiner Vorstellung nicht zum CLA oder anderen Coupes. Einen Diesel sehe ich eher in großen SUV, Vans oder Familienkombis – Aber nicht in eine gediegene Limousine oder ein sportliches Coupe!
Also wird es wohl der kleine 180er Benziner, mit 1332 cm³ Hubraum und 136 PS + 14 Elektro-PS, dieser ist günstig in der Steuer als auch verbrauchstechnisch gut dabei, die Fahrdaten sind zwar wenig überzeugend (0-100 in 9,4s) aber das sollte mich nicht abgeschrecken.
Interessant fand ich den seit 2023 eingeführten RSG (riemengetriebene Starter-Generator) Antrieb. Sowas gab es zuvor nicht in dieser Fahrzeugklasse bei Mercedes-Benz. Das das System super ist und den Verbrauch wirklich senk, bemerkte ich nach einiger Zeit. Der Motor schaltet sich aus, sofern Start-Stop + Fahrprogramm ECO aktiviert ist und die Drehmomentanfrage bei 0 liegt. Dadurch konnte der Motor bei einer Testfahrt von 53 Kilometer, ganze 5 Kilometer aus bleiben, dass spart nicht nur Kraftstoff, sondern steigert auch den Komfort!
Auf eine AMG-Line konnte ich getrost verzichten, da selbst die Progressive Line aggressiv genug daher kommt. Fahrtechnisch musste ich das Fahrassistenz-Paket (P79) bestellen. Um auch bei langen Staus nicht die Nerven zu verlieren. Der Wagen lenkt und hält den Abstand ganz von alleine, sodass man ganz entspannt an seinem Zielort ankommt, unabhängig vom Verkehr. Die komplette Ausstattungsliste gibt es hier als PDF.
Nach etwa einem Monat, Anfang März, erhielt ich meinen Fahrzeugschein per Post. Ich machte schnell einen Termin bei der Zulassungsstelle und auch beim Kundencenter Bremen, um das Fahrzeug möglichst schnell in meinem Besitz zu übernehmen.
Da saß ich also vor einer Dame die gerade meine Kennzeichen sowie Papiere entgegennahm und diese, via Luftpost, zur Vorbereitungshalle brachte. Mir wurde ein Buffett angeboten, sowie der Souvenir Shop gezeigt. Wenige Minuten später wurde auch schon mein Name aufgerufen. Ich unterzeichnete die Entgegennahme der Schlüssel und lief auf mein schwarzen CLA zu. Auf eine Einweisung des Fahrzeugs konnte ich getrost verzichten, da ich lieber selbst meine Erfahrungen mit dem Farhzeug machen wollte.
Nun sitze ich in meinem neuen CLA 180, aufgeregt und voller Freude wie ich war, habe ich erstmal versucht alles auf mich anzupassen, Sitz, Lenkrand, Spiegel und das MBUX System, oft konnte ich das System, bei anderen ausprobieren, und jetzt konnte ich es selbst live erleben, eine Auto, welches mit dem Menschen sprechen kann, ohne dabei wie ein Roboter zu klingen und dank Fahrassistenz-Paket auch alleine fahren kann: Das erinnerte mich an die alte Knight-Rider Serie mit KITT, dem Wunderauto.
Doch das erste Problem lässt nicht lange auf sich warten. Mein Fahrzeug zeigte mir keinen QR-Code an, womit ich das System mit meinem Smartphone verbinden kann (Mercedes ME). Ich versuchte es immer wieder, doch die Ladeschnecke wollte nicht aufhören, sich zu drehen. Egal dachte ich mir, richte ich das MBUX System erstmal weiter ein, Bluetooth, Navi, Soundsystem und so weiter… Es war so weit, der erste Motorstart, der kleine hatte bereits 4,3 Kilometer auf der Uhr. Gespannt startete ich den CLA mit seinen 4 Zylindern und hörte nichts?! Kein Bewegen der Karosserie, kein Anlassergeräusch beim Drücken der Starttaste, nur der Drehzahlmesser im Kombiinstrument eilte auf knapp 1.000 Umdrehungen hoch.
Der Motor ist gut gedämmt, dass war schon mal eine Erleichterung, denn ich konnte den CLA vorher nicht Probefahren. Ob das Fahrwerk genauso gut ist, wird sich die nächsten Kilometern zeigen. Ich wartete einige Sekunden bis sich das System und der Motor eingependelt hatte, dies war ich noch von meinem 190er Diesel gewohnt. Nun war die Fahrstufe D eingelegt und ich fuhr von der Übergabehalle raus in Freie, noch ein Kurzes Foto vor dem Mercedes-Stern:
und auf gings zur ersten Fahrt in Richtung Berlin, das erste Ziel… doch schon an der ersten Ampel viel mir auf, dass der Tank fast leer ist. Also erst mal eine Tankstelle aufsuchen und Tanken, bei 41 Liter Tankvolumen kann das ja nicht so lange dauern.
Weiter ging es über die Landstraße Richtung Hannover, bewusst bin ich nicht gleich auf die Autobahn gefahren. Ich wollte den Motor sanft einfahren, sowie auch das Getriebe, Bremsen, Reifen, Differenzial usw. Also 1/3 Landstraße, 1/3 Autobahn und 1/3 Stadt auf den ersten 500 Kilometer. Zudem bewegte ich das Fahrzeug auf den ersten 1500 Kilometer vorsichtig, die Start-Stop Funktion bleibt dauerhaft deaktiviert und der Motor wird nicht über 4.000 Umdrehungen gedreht.
Die Funktionen vom Fahrassistenz-Paket konnte ich aber schon testen und bin schnell zu dem Entschluss gekommen, es hat sich gelohnt dafür mehr Geld in die Hand zu nehmen. Der CLA fährt quasi autonom nach Berlin, dies macht er sogar besser als ein Tesla Model Y, welchen ich 2 Wochen zuvor, auf der selben Strecke, erfahren durfte.
Der Mercedes bildet bei Stau selbstständig eine Rettungsgasse und hält auf der Autobahn das Überholverbot rechts ein.
Der Schwarze CLA fährt souverän über die Autobahn. Das Fahrwerk schluckt die Fahrbahnunebenheiten gut weg und nach einer kurzen Pause bei der goldenen Möwe wurde mir dann doch noch der QR-Code angezeigt, damit ich das System mit meinem Mercedes ME Account verbinden konnte. Nun waren die Funktionen der App voll betriebsbereit, aber das System des Autos hat sich daraufhin zurückgesetzt, also alles noch mal einrichten Bluetooth, Navi, Soundsystem und so weiter. Danach ging es weiter Richtung Hauptstadt Berlin, welches ich ohne Stau erreichte.
Einige Tage später, auf der Rücktour nach Hause, via Autobahn, dann der Supergau, meine Einparkhilfe ist vorne ohne Funktion. Dies bemerkte ich beim Einparken, als ich zuhause ankam. Zu Anfang dachte ich, dass die Sensoren, durch das schlechte Wetter auf der Rückfahrt eventuell verschmutzt sein, alles mit einem Tuch sauber gemacht, den Motor gestartet und R eingelegt und immer noch, kein Mucks.
Ich bemerkte beim Reinigen der Parksensoren, dass einer eine kleine kerbe hatte, verursacht durch einen Steinschlag. Also muss ein neuer Sensor her, zum freundlichen Händler gefahren und einen neuen Sensor einbauen lassen. Diese ganze Prozedur hat knapp 3 Wochen gedauert. Dies war auch kein Garantiefall, da selbst verschuldet.
Mein Zwischenfazit nach den ersten 1.000 Kilometer, der CLA hat sich für mich gelohnt. Der niedrige Verbrauch + der hohe Komfort in dieser Fahrzeugklasse ist wirklich einmalig. Im nächsten Part, werde ich genauer auf die weiteren 15.000 Kilometer eingehen und bis dahin wünsche ich allen Lesern allzeit gute Fahrt!